Logo Politische Bildung

Informations-Portal zur politischen Bildung

Der Onlinekatalog der Zentralen

Politische Songs - Ausgabe II

Ursprünglich als musikalischer Adventskalender angelegt, lädt diese Sammlung Politische Songs - Ausgabe II ein, anhand weniger Liedzeilen zu erraten, um welchen Song es sich handelt (weitere Songs finden sich in der Ausgabe I, Ausgabe III).

Wem gelingt es, anhand der Abbildung unten zu erraten

- wie der Songtitel lautet?
- wer ihn
  gesungen hat?
- in welchem Jahr er erschienen ist?

Am Ende findet sich die Auflösung mit dem Songtext, Hintergrundinformationen über seine Entstehungsgeschichte sowie ein YouTube-Video.

Viel Spaß beim Mitraten!

SONG 11

> Auflösung

 

LOOKING FOR FREEDOM

1978 gesungen von MARC SEABERG
1988 erstmals erschienen in der Version von DAVID HASSELHOFF

One morning in June some twenty years ago
I was born a rich man's son
I had everything that money could buy
But freedom I had none

I've been looking for freedom
I've been looking so long
I've been looking for freedom
Still the search goes on
I've been looking for freedom
Since I left my home town
I've been looking for freedom
Still it can't be found

I headed down the track
My baggage on my back
I left the city far behind
Walking down that road
With my heavy load
Trying to find some ease of mind
(Mind, mind, mind, mind)

Father said, "You'll be sorry, son
If you leave your home this way
And when you realize
The freedom money buys
You'll come running home someday"

I've been looking for freedom
I've been looking so long
I've been looking for freedom
Still the search goes on
I've been looking for freedom
Since I left my home town
I've been looking for freedom
Still it can't be found

I made a lot of dues
Had plenty to lose
Travelling across the land
Worked on a farm
Got some muscle in my arms
But still I'm not a self-made man
I feel the run for many years to come
I'll be searching door to door
And given some time
Some day I'm gonna find
The freedom I've been searching for
(Freedom, freedom, freedom)

I've been looking for freedom
I've been looking so long
I've been looking for freedom
Still the search goes on
I've been looking for freedom
Since I left my home town
I've been looking for freedom
Still it can't be found

I've been looking for freedom
I've been looking so long
I've been looking for freedom
Still the search goes on
I've been looking for freedom
Since I left my home town
I've been looking for freedom
Still it can't be found

 

ZUR ENTSTEHUNG

Die Freiheitshymne "Looking for Freedom" ist ursprünglich ein Song des deutschen Musikproduzenten Jack White, der 1978 mit dem deutschen Sänger Marc Seaberg veröffentlicht wurde. Später in diesem Jahr wurde er in deutscher Sprache unter dem Namen "Auf der Straße nach Süden" von Tony Marshall aufgeführt.

Zehn Jahre später veröffentlichte White den Song erneut mit dem amerikanischen Schauspieler und Sänger David Hasselhoff. Im Frühjahr 1989 war das Lied 8 Wochen lang die Nr. 1 in Westdeutschland.
Einen großen Auftritt hatte Hasselhoff mit diesem Lied dann am Silvesterabend 1989 an der Berliner Mauer, nur wenige Wochen nach dem Mauerfall. Hasselhoff, der einen Klaviertastaturschal und eine Lederjacke mit beweglichen Lichtern trug, stand in einem Schaufelkran und spielte das Lied zusammen mit der Menge. Der Song wurde zum Lied der Einheit, für viele Menschen sind die Erinnerungen an den November 1989 für immer mit dem US-Star und seiner Wiedervereinigungs-Hymne "Looking for Freedom" verbunden. Bis heute hält sich hartnäckig der Mythos, dieser legendäre Auftritt habe mit dazu geführt, dass die Mauer überhaupt fallen konnte.

Dazu David Hasselhoff 2019 im Interview mit t-online

Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Ihren deutschen Fans beschreiben?

Hasselhoff:Die Leute lieben mich noch nach 30 Jahren. Bei meinen Konzerten halten sie Schilder hoch, auf denen steht: "Danke für den Mauerfall." Ich dachte zuerst, die machen sich über mich lustig. Und dann habe ich herausgefunden, dass das nicht so ist. Ich habe bemerkt, diese Leute sind aus Ostdeutschland und die meinen das ernst. Das hat mich wirklich berührt.

Vor vielen Jahren hat BBC News berichtet: David Hasselhoff denkt, er hat etwas mit dem Mauerfall zu tun. Ich habe nie, nie, nie, niemals so etwas behauptet. Zehn Jahre später habe ich die Leute darauf angesprochen und gefragt: Woher hattet ihr diese Informationen? Die von BBC News sagten mir dann, sie hatten es vom "National Enquirer" (ein US-Boulevardmagazin, Anm. d. Redaktion). Ich dachte mir nur, ich werde BBC News nicht mehr glauben. Bisher dachte ich, dort wird die Wahrheit berichtet.

Quelle: t-online, 3.10.2019

 

Im Interview 2018 mit dem Stern

Gibt es denn auch heute noch Mauern, die es einzureißen gilt?

Hasselhoff: Die Situation auf der Welt ist sehr schwierig geworden für viele Menschen. Hunderttausende mussten wegen Krieg und Terror ihre Heimat verlassen. Manche Mauern wurden niedergerissen, andere neu gebaut.

Ich bin der Überzeugung, dass Veränderung damit beginnt, wie wir uns gegenseitig behandeln. Wenn mich jemand aus seinem Auto heraus blöd anmacht oder mich anhupt, versuche ich, ihn anzulächeln und ihm zu sagen 'Hey, hab einen schönen Tag, Mann!"

Sind die Mauern in den Köpfen der Menschen undurchdringlicher geworden?

Hasselhoff: Sehr gute Frage. Ich glaube, dass wir zu gleichgültig geworden sind. Wir akzeptierten einfach, was Schlimmes in der Welt passiert. Doch es ist nicht akzeptabel. Wir müssen miteinander sprechen, eine Diskussion führen und die anderen fragen 'Warum verhältst du dich gerade so?' Vielleicht gibt es einen Grund dafür.'

Quelle: Lea Kosch, Stern, 19.2.2018

 

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

zum Themenbereich Mauerfall und Deutsche Einheit