Geld - Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 26/2009)
Seit Beginn der 1990er Jahre haben sich Real- und Finanzwirtschaft auseinander entwickelt, seit 2000 in zunehmendem Tempo. Wissenschaftler sprechen von einer Entwicklung des "Realkapitalismus" zum "Finanzkapitalismus". Ursächlich dafür ist eine Verlagerung des Gewinnstrebens auf den Finanzsektor. Diese führt dazu, dass das Wachstum der Real- zunehmend hinter dem der Finanzwirtschaft zurückbleibt: mit allen negativen Folgen für die Gesamtwirtschaft.
Banken – die Akteure von Finanztransaktionen – sind für das Funktionieren des Wirtschaftssystems unerlässlich. Sie tragen für ihr risikobehaftetes Tun hohe gesellschaftliche Verantwortung. Dass die Banker im Schadensfalle von dieser befreit werden sollen, zumal dann, wenn der Schaden durch fahrlässige Spekulationsgeschäfte entstanden ist, und dass sie obendrein auch noch Boni erhalten, stößt in der Gesellschaft zunehmend auf Unverständnis. Der nicht immer rationale, mitunter allzu sorglose Umgang der Bevölkerung mit Geld spiegelt sich hier wider.
Inhalt:
Editorial (Katharina Belwe)
Die Rolle von Geld und Kapital in unserer Gesellschaft Essay (Hans Christoph Binswanger)
Der Boom der Finanzderivate und seine Folgen (Stephan Schulmeister)
Probleme und Chancen der deutschen Bankenlandschaft (Harald Klimenta)
Die Suche der Verbraucher nach verantwortlichen Kreditinstituten (Frank Bertsch / Werner Just)
Der öffentliche Umgang mit privaten Schulden (Dieter Korczak)
Wie gehen die Deutschen mit Geld um? (Stefan Hradil)
Lernen, mit Geld umzugehen (Michael-Burkhard Piorkowsky)
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