Proteste in der Türkei - Occupy-Gezi
"Her yer Taksim - Her yer Direni?!" - "Überall ist Taksim - Überall ist Widerstand!". Unter dieser Parole protestierten in den vergangenen Wochen Zehntausende in der Türkei gegen die Regierung.
Ihren Ursprung nahm die Protestwelle 2013 am 28. Mai in Istanbul. An diesem Tag kam es zu Demonstrationen gegen ein geplantes Bauprojekt auf dem Gelände des Gezi-Parks, der unmittelbar an den zentralen Taksim-Platz angrenzt. Der Gezi-Park hat sich in den folgenden Wochen zum Symbol für den Aufstand der türkischen Gesellschaft gegen staatlichen Despotismus und die Regierung unter Ministerpräsident Tayyip Erdogan entwickelt. Im Zusammenhang der Occupy-Bewegung ist in der Türkei auch von "Occupy-Gezi" die Rede.
Im Folgenden haben wir die Angebote der Zentralen für politische Bildung zu diesem Themenbereich zusammengestellt. Außerdem finden Sie weiterführende Links, Dossiers und Unterrichtsmaterialien zum Thema.
Protest und Opposition in der Türkei - Das Ende einer Erfolgsgeschichte?
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan ist Verfechter der Idee einer Allianz der Zivilisationen und plädiert für einen Dialog der Kulturen. Doch in der Türkei betreibt er seit Jahren einen "Kulturkampf von oben" und polarisiert die Gesellschaft.
(Bundeszentrale für politische Bildung)
Protestwelle in der Türkei
Was als Ablehnung eines Bauvorhabens in Istanbul begann, ist längst zu landesweiter Kritik an Premier Erdoğan und seiner islamisch-konservativen AK-Partei angewachsen. Die Demonstranten wenden sich gegen den autoritären Führungsstil ihrer Regierung und die zunehmende Islamisierung des Landes.
Hintergrund aktuell, 5.6.2013
(Bundeszentrale für politische Bildung)
Aufstand gegen Erdogan
Aus Protesten gegen ein Bauprojekt in Istanbul erwächst eine landesweite Rebellion gegen Premier Erdoğan und seine zunehmend autoritäre, islamisch geprägte Politik. Die Staatsmacht schlägt mit Gewalt zurück. Bricht jetzt ein "türkischer Frühling" herein?
Debatten verfolgen, eurotopics Presseschau
(Bundeszentrale für politische Bildung)
"Das wird nicht einfach verschwinden"
Es begann mit einem Großbauvorhaben und mündete in die heftigsten Proteste seit Jahrzehnten. Die Demonstrationen haben, so Sinan Ülgen im Gespräch mit der IP, ein neues Element in die politische Kultur der Türkei gebracht, das bleiben wird. Um künftig eine größere Teilhabe zu garantieren, wäre jetzt ein «Marsch durch die Institutionen» notwendig.
(Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik)
Reaktionen auf Erdogan-Proteste in Deutschland - Im Clinch
Solidaritätsdemonstrationen mit den Gegnern der AKP-Regierung in der Türkei oder Schulterzucken: Die türkische Gemeinde in Deutschland verfolgt genau, was in Istanbul oder Ankara passiert - und ist tief gespalten. Eine Reportage aus Berlin von Naomi Conrad.
(Qantara, 24.6.2013)
Proteste in der Türkei - Ein linksgerichteter ''türkischer Frühling''
Was als Kundgebung gegen offizielle Pläne begonnen hat, einen kleinen Park im Zentrum Istanbuls verschwinden zu lassen, um Platz für ein kitschiges Einkaufszentrum zu schaffen, hat sich schnell zu einem Wertekonflikt entwickelt. (Qantara, 12.6.2013)
Türkischer Frühling?
Was steckt hinter dem Protest der türkischen Wutbürger? Sind die Ängste vor einer schleichenden Islamisierung der Türkei begründet? Ist Erdogans Regierungsstil zu autoritär? Ist der Arabische Frühling nun auch auf die Türkei übergeschwappt oder hinkt dieser Vergleich? Was bedeutet die Konfrontation zwischen Regierung und Opposition für die vielbeschworene Brückenfunktion der Türkei zwischen der islamischen Welt und dem Westen? Und wie sollte die Europäische Union damit umgehen, die der Türkei nach wie vor eine Beitrittsperspektive offenhält?
Anworten dazu im "Wortwechsel" vom 7.6.2013
(Deutschlandradio Kultur)
Türkischer Frühling: Moritz Rinke über den Aufstand von Istanbul
Der Schriftsteller und Theaterautor Moritz Rinke geht seit einer Woche mit türkischen Freunden in den Gezi-Park auf dem Taksim, er war Augenzeuge, wie dort der "türkische Frühling" begann und berichtet von den Ereignissen.
(ZDF aspekte)
Türkei: Massenproteste gegen Premier Erdogan
Es sind die größten Proteste in der Türkei seit 10 Jahren seit Ministerpräsident Tayyip Erdogan und die islamisch-konservative AKP an der Macht sind. Es ist in erster Linie die Selbstherrlichkeit und der rücksichtslose Regierungsstil von Premier Erdogan, an dem sich die Wut der Bürger entzündet hat.
(Arte Journal)
Im Herzen des "türkischen Frühlings"Robin Rothweiler lebt in Istanbul und begleitet die Demonstrationen für ARTE seit gestern mit dem Fotoapparat. Er berichtet den ganzen Tag live in Bildern von den aktuellen Geschehnissen.(Arte Journal)
Resistanbul: Die türkische Zivilgesellschaft wehrt sich
Türkeiweit gehen die Menschen auf die Straßen und protestieren gegen die Regierung. Was steckt dahinter, worum geht es? Und wohin?
(Telepolis)
Occupy Gezi - Soziale Netzwerke holen viele Türken auf die Straße
Facebook (Occupy Gezi) und Twitter haben in der türkischen Debattenkultur einen festen Platz und spielen beim Protest um den Gezi-Park eine wichtige Rolle. Nicht immer eine gute.
(Die Zeit)
Revolte in Istanbul: Die Proteste gegen Erdogan
In der Türkei formiert sich Widerstand gegen den harten Kurs von Regierungschef Erdogan. Erdogan ist von etwas mehr als der Hälfte der Bevölkerung gewählt worden. Die übrigen Bürger empfinden seinen Regierungsstil zumeist als autoritär.
(Cicero)
Türkischer Frühling in Izmir: Überall ist Taksim
Aus dem Protest gegen eines der zahlreichen großen Bauprojekte Istanbuls ist eine nationale Protestwelle hervorgegangen, die sich gegen die autoritäre Politik der konservativen Regierungspartei AKP und insbesondere gegen Ministerpräsident Erdoğan richtet.
(Cafébabel)
Türkei
Informationen, Berichte, Analysen über die Proteste in der Türkei
(AG Friedensforschung)
Proteste in der Türkei 2013
(Wikipedia)