Proteste in China
In China, wo grundsätzlich Demonstrations-Verbot herrscht, haben Oppositionelle zu Beginn des Jahres in Anlehnung an die Proteste in den arabischen Ländern dennoch zu inoffiziellen Demonstrationen aufgerufen. Im Februar wurden in den Großstädten Chinas Demonstrationen durchgeführt, welche Chinas Machthaber jedoch gleich im Keim erstickten. Mit dem Vorgehen gegen die Demonstranten in aller Härte sollte ein Ausbreiten der Proteste nach dem Vorbild der Jasmin-Revolution verhindert werden.
Die Occupy-Wall-Street Proteste fanden auch Gehör in China. Im Oktober erfolgte ein Solidaritätsaufruf der linken Opposition. In Zhenzhou demonstrierten mehrere hundert Personen für die Unterstützung der "Wall Street Revolution". In der chinesischen Finanzmetropole Hongkong haben Protestierende im dortigen Geschäftsviertel Central einen Platz besetzt.
Im Folgenden haben wir die Angebote der Zentralen für politische Bildung zu diesem Themenbereich zusammengestellt. Außerdem finden Sie weiterführende Links, Dossiers und Unterrichtsmaterialien zum Thema.
Occupy made in China
Zhengzhou gegen Wall Street: Chinas Linke solidarisiert sich mit den Protesten in New York - und streitet über den Umgang mit der eigenen Elite.
Dossier "Soziale Bewegungen in China"
(LabourNet Germany)
Occupy Hong-Kong: Die Occupy-Bewegung zieht ihre Kreise
Auch in der autonomen chinesischen Finanzmetropole Hongkong haben Protestierende im dortigen Geschäftsviertel Central einen Platz besetzt, und zwar das Erdgeschoss der Hongkong and Shanghai Banking Corporation HSBC.
(Telepolis)
Die chinesische Eigenschaft der Jasmin-Revolution
Der erste Aufruf auf der chinesischen Webseite Boxun im amerikanischen Exil richtet sich an alle Chinesen, die unter der KP-Diktatur leiden:
"Wir müssen uns für unsere eigene Zukunft verantworten, für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder verantworten... Wir brauchen nur zu den genannten Orten zu gehen, aus der Entfernung zuzuschauen, wortlos zu folgen, je nachdem mutig Deine Parolen auszurufen, vielleicht wird sich in diesem Moment die Geschichte zu ändern beginnen".
(Zeit, Leserartikel-Blog, 01.04.2011)
Jasmin-Revolution in China?
Wer wie einige Journalisten auf die fernöstliche Antwort auf Tunesien und Co. hoffte, wurde enttäuscht. Die zwei Hände voll Demonstranten waren schnell verhaftet. Warum der Revolutions-Jasmin in China nicht wurzeln kann erklärt ein chinesischer Blogger.
(Stimmen aus China, Asienstiftung, 09.03.2011)
China`s Führung stinkt die Jasmin-Revolution
Im Internet wird zu Protest-Spaziergängen aufgerufen. Die Staatsmacht mobilisiert ihre Sicherheitskräfte. Aber festgenommen werden meistens nur ausländische Reporter.
(Welt, 06.03.2011)
China Jasmin-Revolution: Peking fürchtet den Revolutionsfunken
Arabien revoltiert - und Chinas Opposition fühlt sich angespornt. Mit Festnahmen und Zensur versuchen Pekings Machthaber, die im Internet angezettelte Jasmin-Revolution zu ersticken. Sie wissen selbst am besten, wie fragil ihr autoritäres System trotz aller wirtschaftlichen Erfolge ist.
Dossier "Menschenrechte in China"
(Spiegel, 27.02.2011)
"Jasmin-Revolution" in China eine Falle, sagen Analysten
Die abgebrochene "Jasmin-Revolution" war vermutlich eine inszenierte Falle, um ehrenwerter und mutiger Bürger habhaft zu werden. Anonyme Aufrufe zum Protest erschienen auf dem chinesischen Internet. Aber jetzt sagen einige, dass diese Aufrufe eine Falle waren, inszeniert von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh).
(Epoch Times Deutschland, 22.02.2011)
Die neue Vokabel: Jasmin-Revolution
Blogger kopierten den Text des traditionellen Jasmin-Volksliedes mit dem süffisanten Hinweis, wie schön seine erste Strophe auf Chinas innere Lage passe:
'Oh schöner Jasmin', heißt es da, 'du duftest so viel besser als alle anderen Blumen in unserem Garten. Ich möchte so gerne deine Blüte pflücken. Aber ich fürchte, dass mich der Gärtner dafür ausschimpft.''
(Ostasieninstitut)
Proteste in China 2011
(Wikipedia)