Im zweiten Halbjahr 2020 hat Deutschland turnusgemäß den Vorsitz im Rat der Europäischen Union, zuletzt war dies 2007 der Fall. Seit dem 1. Juli 2020 leiten Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Bundesregierung die Verhandlungen bei fast allen Treffen der nationalen Regierungen. Dabei kann die Bundesregierung eigene Prioritäten setzen, entschieden wird aber nur mit Zustimmung der anderen EU-Staaten. Die Herausforderungen für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sind hoch. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Coronavirus-Pandemie müssen bewältigt, ein neuer Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 erstellt und Antworten auf die Klimakrise gefunden werden. Auch gilt es nach Lösungen für den Brexit sowie die Spannungen und demokratiefeindliche Tendenzen innerhalb der EU zu suchen.