Politische Songs - Ausgabe III
Ursprünglich als musikalischer Adventskalender angelegt, lädt diese Sammlung Politische Songs - Ausgabe III ein, anhand weniger Liedzeilen zu erraten, um welchen Song es sich handelt (weitere Songs finden sich in der Ausgabe I, Ausgabe II).
Wem gelingt es, anhand der Abbildung unten zu erraten
- wie der Songtitel lautet?
- wer ihn gesungen hat?
- in welchem Jahr er erschienen ist?
Am Ende findet sich die Auflösung mit dem Songtext, Hintergrundinformationen über seine Entstehungsgeschichte sowie ein YouTube-Video.
Viel Spaß beim Mitraten!
SONG 2
> Auflösung
SUNDAY BLOODY SUNDAY aus dem Jahr 1983 von U2
Yes
I can't believe the news today
Oh, I can't close my eyes
And make it go away
How long?
How long must we sing this song?
How long? How long?
'Cause tonight we can be as one
Tonight
Broken bottles under childrens feet
Bodies strewn across the dead end street
But I won't heed the battle call
It puts my back up
Puts my back up against the wall
Sunday, bloody Sunday
Sunday, bloody Sunday
Sunday, bloody Sunday
(Sunday, bloody Sunday)
Alright son
And the battle's just begun
There's many lost, but tell me who has won
The trench is dug within our hearts
And mothers, children, brothers, sisters
Torn apart
Sunday, bloody Sunday
Sunday, bloody Sunday
How long?
How long must we sing this song?
How long? How long?
'Cause tonight, we can be as one
Tonight, tonight
Sunday, bloody Sunday
(Tonight, tonight)
Sunday, bloody Sunday
(Tonight, tonight)
Sunday so
Wipe the tears from your eyes
Wipe your tears away
Oh, wipe your tears away
Oh, wipe your tears away
(Sunday, bloody Sunday)
Oh, wipe your blood shot eyes
(Sunday, bloody Sunday)
Sunday, bloody Sunday
(Sunday, bloody Sunday)
Sunday, bloody Sunday
(Sunday, bloody Sunday)
Yeah, yeah c'mon
And it's true we are immune
When fact is fiction and TV reality
And today the millions cry
We eat and drink while tomorrow they die
(Sunday, bloody Sunday)
(Sunday, bloody Sunday)
The real battle just begun
(Sunday, bloody Sunday)
To claim the victory Jesus won
(Sunday, bloody Sunday)
On
Sunday bloody Sunday
Sunday bloody Sunday
ZUR ENTSTEHUNG
"Sunday Bloody Sunday" heißt der 1983 veröffentlichte Song der irischen Pop-und Rockband U2. Die Band setzt sich darin mit dem Nordirlandkonflikt auseinander. Konkret geht es um den "Blutsonntag", den 30. Januar 1972, an dem 13 katholische Demonstranten während einer friedlichen Kundgebung in der nordirischen Stadt Derry von britischen Fallschirmjägern erschossen wurden. Mit dem Song prangert die Band die Sinnlosigkeit der bewaffneten Kämpfe für die Unabhängigkeit Nordirlands an.
Anti-Kriegs-Lied
Der Song kann stellvertretend für alle Konflikte betrachtete werden und zählt zu den wichtigsten Anti-Kriegs-Liedern der Musikgeschichte. Er spricht sich dafür aus, Konflikte friedlich zu lösen, da am Ende bewaffneter Konflikte letztendlich niemand als Sieger hervorgehen wird und alle nur verlieren können: "There's many lost, but tell me who has won?" Aufgrund seiner zeitlosen Botschaft wurde der Song zahlreich gecovert.
Auf dem Weg zur Friedenshymne musste Sunday Bloody Sunday jedoch eine große Fehldeutung überwinden. Denn entgegen der Intention, die Sinnlosigkeit von Kriegen und gewalttätigen Konflikten zu thematisieren, wurde der Song anfangs in der Tradition der irischen Rebel Songs interpretiert und als Unterstützung für den bewaffneten Widerstand gegen die englische Besatzung verstanden.
Humanitäres Engagement der Band
Die Band U2 ist bekannt für ihr Engagement für wohltätige Zwecke. Sie, und der Band voran Sänger Bono, unterstützen Organisationen wie Amnesty International und Greenpeace und treten für den Schuldenerlass und die Bekämpfung von AIDS und extremer Armut in Ländern der Dritten Welt ein. So spemdete die Band der irischen Regierung jüngst auch 10 Millionen Euro für medizinische Schutzausrüstung zur Bekämpfung der Corona-Krise. Ihre politischen, gesellschaftlichen und religiösen Überzeugungen sind oftmals Themen in Liedern und auf Konzerten. Die Texte der Lieder, größtenteils von Bono geschrieben werden, sind vielfach poetisch und tiefgründig.
U2-Sänger Bono: Umstrittener Heilsbringer
Seit mehr als 30 Jahren setzt sich U2-Sänger Paul David Hewson, genannt Bono, für eine gerechtere Welt ein. Doch seine Nähe zu Politikern, sein extravaganter Lebenswandel, Steueraffären (er tauchte in den Paradiise-Papers auf) brachten ihm auch Kritik ein. Der charismatische Frontmann ist nicht unumstritten.
Auch wenn sich die Presse mitunter gern lustig macht - von einem selbsternannten Moralapostel und dergleichen ist die Rede - Bono meint es ernst mit seiner Musik, mit seinem politischem Engagement. Wenn irgendwo ein Mikro bereitsteht, um gegen das Unrecht auf dieser Welt zu protestieren - Bono greift es sich.
U2 ist eine polarisierende Band, die auch Häme und Hass auf sich zieht. Wie gehen Sie damit um?
Bono: "Sich in jeder Hinsicht angreifbar zu machen, ist ein wichtiger Teil unserer Definition von Kunst. Diesbezüglich sind wir robuste Iren, wir lieben die Auseinandersetzung und den Streit. Von allen gemocht zu werden und nirgendwo anzuecken, führt zu gar nichts. Wir polarisieren gerne.
Können Sie sich die Missgunst denn erklären?
The Edge (Gitarrist): "Als höflicher Mensch sollte man in der Öffentlichkeit drei Themen vermeiden: Politik, Religion, Sex. Wir haben vom ersten Tag an beinahe ausschliesslich über diese Dinge geschrieben. Insofern ist klar, warum uns viele Leute nicht mögen. Wir versuchen, die Plattform zu nutzen, die uns durch den Erfolg gegeben wurde. Dass wir daran interessiert sind, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, stellt gewisse Leute vor eine Herausforderung."
Insbesondere Sie, Bono, gelten vielen als der Inbegriff des «Gutmenschen». Die Neue Rechte verwendet diesen Begriff zur Diskreditierung sogenannter politischer Korrektheit. Engagement und Solidarität scheinen auf manche Leute wie Provokation zu wirken.
Bono: "Aber das war ja nie eine bewusst eingenommene Pose. Diese Seite ist ein Teil von uns, seit wir als Teenager unser erstes Konzert gegeben haben. Wir wollen uns nützlich machen, wenn man das so formulieren darf. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir Dinge tun, die nicht direkt nachvollziehbar erscheinen mögen. Wir brechen Klischees, schütteln Hände von Leuten, die nicht jeder mag, das gefällt nicht allen. Aber es geht uns ausschliesslich um den Nutzen. Ich will Schwammigkeit und Sentimentalitäten vermeiden. Wir sind keine Hippies."
Quellen: Planet Wissen, U2Tour.de , Wikipedi , Tagesanzeiger , MDR
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