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Politische Songs - Ausgabe III

Ursprünglich als musikalischer Adventskalender angelegt, lädt diese Sammlung Politische Songs - Ausgabe III ein, anhand weniger Liedzeilen zu erraten, um welchen Song es sich handelt (weitere Songs finden sich in der Ausgabe I, Ausgabe II).

Wem gelingt es, anhand der Abbildung unten zu erraten

- wie der Songtitel lautet?
- wer ihn
  gesungen hat?
- in welchem Jahr er erschienen ist?

Am Ende findet sich die Auflösung mit dem Songtext, Hintergrundinformationen über seine Entstehungsgeschichte sowie ein YouTube-Video.

Viel Spaß beim Mitraten!

SONG 11

> Auflösung

 

KINDER AN DIE MACHT aus dem Jahr 1986 von HERBERT GRÖNEMEYER
 

Die Armeen aus Gummibärchen
Die Panzer aus Marzipan
Kriege werden aufgegessen
Einfacher Plan
Kindlich genial

Es gibt kein Gut
Es gibt kein Böse
Es gibt kein Schwarz
Es gibt kein Weiß
Es gibt Zahnlücken
Statt zu unterdrücken
Gibt's Erdbeereis auf Lebenszeit
Immer für'ne Überraschung gut

Gebt den Kindern das Kommando
Sie berechnen nicht
Was sie tun
Die Welt gehört in Kinderhände
Dem Trübsinn ein Ende
Wir werden in Grund und Boden gelacht
Kinder an die Macht.

Sie sind die wahren Anarchisten
Lieben das Chaos räumen ab
Kennen keine Rechte
Keine Pflichten
Noch ungebeugte Kraft
Massenhaft
Ungestümer Stolz

Gebt den Kindern das Kommando
Sie berechnen nicht
Was sie tun
Die Welt gehört in Kinderhände
Dem Trübsinn ein Ende
Wir werden in Grund und Boden gelacht
Kinder an die Macht.


Ohhh
Gebt den Kindern das Kommando
Sie berechnen nicht, was sie tun
Die Welt gehört in Kinderhände
Dem Trübsinn ein Ende
Wir werden in Grund und Boden gelacht
Kinder an die Macht

Gebt den Kindern das Kommando
Sie berechnen nicht, was sie tun
Die Welt gehört in Kinderhände
Dem Trübsinn ein Einde
Wir werden in Grund und Boden gelacht
Kinder an die Macht

Gebt den Kindern das Kommando
Sie berechnen nicht, was sie tun
Die Welt gehört in Kinderhände
Dem Trübsinn ein Ende
Wir werden in Grund und Boden gelacht
Kinder an die Macht

 

ZUR ENTSTEHUNG


"Kinder an die Macht" ist ein Song des deutschen Pop-und Rockmusikers Herbert Grönemeyer aus dem Jahr 1986. Er wollte damals, wie er sagt, einfach mal ein fröhliches Lied über Kinder schreiben. Der Song wurde recht unterschiedlich rezipert. Die einen waren begeistert und stimmten gerne ein in den Refrain dieses Mitgröl-Songs nach dem Motto: „Die Welt gehört in Kinderhände“. Gerade heutzutage angesichts von Klimawandel, Kriegen, Flüchtlingswellen gehöre mehr Macht und Mitspracherecht in Kinderhände, Kinder würden die Veränderungen ihrer Lebenswelt spüren und zurecht einfordern, endlich von den Entscheidern gehört zu werden, um ihre Zukunft mitgestalten zu können, so die Fans des Songs. Andere wiederum begegnetem dem Song mit Empörung und machten ihrem Ärger Luft, wie man Kindern so viel Macht zusprechen könne.

"Ich wollte ein fröhliches Lied über Kinder schreiben"

Grönemeyer: "Als ich „Kinder an die Macht“ geschrieben habe waren meine Kinder noch nicht auf der Welt. Das haben mir auch Kinderpsychologen vorgeworfen in Debatten im Radio dann. Aber mein Bruder hatte eben zwei Kinder bekommen, bis dahin. Und das war dann in der Familie, das erste Mal das man damit so direkten Kontakt hatte. Und es war die letzte Nummer für die Platte Sprünge, die ich damals geschrieben hatte. Die Platte war sehr geprägt durch die Themen Rechtsradikalismus bei „Tanzen“, Arbeitslosigkeit bei „Angst“ , Helmut Kohl bei“ Lächeln“ und ich wollte was Fröhliches schreiben. Und das fand ich irgendwie lustig und dann ich dachte, jetzt schreib ich mal ein fröhliches Lied über Kinder. Denn ich hatte selber keine. Und das war dann das Lied, welche die meisten Konfussionen ausgelöst hat.

Bei „Kinder an die Macht“ war ich in einer Radiosendung beim WDR mit drei Kinderpsychologen und die haben mich dann in die Mangel genommen. Wie ich nur so einen Schwachsinn schreiben könnte und das sei ja wohl der größte Unsinn. Kinder wären asozial und die wären alles andere als charmant und ich hätte ja selber auch keine und sollte so einen Unsinn lassen. So deutsch wieder. So ingenieursartige Psychologen.
Ich bin eigentlich ganz fröhlich dahin gefahren und dachte, das wird ein ganz fröhlicher Nachmittag und bin dann doch relativ gefrustet wieder abgezogen."

Herbert Grönemeyer bei Frank Elstner über die aktuelle Jugend-Bewegung Fridays-For-Future

Grönemeyer:  "Dieser Sturm und Drang, der ist genau für die Jugend gemacht, dafür sind die da. Die sollen aufbrechen, die sollen Dinge aufbrechen, provozieren, sollen ihre Eltern provozieren, sollen ausbrechen."

Also freuen sie sich, wenn die am Freitag auf die Straßen gehen und demonstrieren?

Grönemeyer: "Absolut, absolut das ist das Gleiche, das ist die gleiche Bewegung, sie erinnert ganz stark an die 68-er. In einer neuen Form. Find ich hervorragend."

Sie haben ein Lied geschrieben „Kinder an die Macht“

Grönemyer: "Ja, lustigerweise habe ich das mal in den 80er Jahren geschrieben. Das beschreibt genau das, dieses Ungestüme. Und man merkt ja auch wie schnell dies Politiker aus der Fassung bringt. Da sieht man mal, wie lange die schon nicht mehr provoziert wurden. Also insofern halte ich das für sehr, sehr gut. Dass die anfangen, die Politik aus ihrem Halbschlaf zu rütteln. Ich glaube, das ist genau das Problem auf der Welt, dass die Politik sich nicht mehr um die Menschen gekümmert hat. Und jetzt wird geklingelt, jetzt kommen die mit Glocken und sagen: Passt mal auf, wenn ihr euch nicht kümmert, dann werden wir euch ununterbrochen so lange puschen, bis ihr mal wieder aus euren Türmen rauskommt"

Quellen: turi2: Wetten, das war`s ?, letzte-version.de

 

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

zum Themenbereich Kinder- und Jugendpolitik