Essen und Trinken sind menschliche Grundbedürfnisse. Wie das Tier, wie alle Lebewesen ist der Mensch auf die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit angewiesen, wenn er existieren will.
Doch menschliche Existenz geht über das bloße Vegetieren hinaus. Anders als die ihn umgebende Tier- und Pflanzenwelt kann der Mensch seine Nahrungsaufnahme gestalten, kann er sein Essen zubereiten, kochen, braten, würzen. Und er nimmt nicht nur Wasser auf, sondern produziert für seinen Konsum Wein, Bier, Branntwein, bereitet Kaffee, Tee, Schokolade als Heißgetränke und vieles andere mehr. Und auch nicht nur, um satt zu werden und seinen Durst zu stillen. In kaum einem anderen Bereich unterscheidet sich der Mensch so sehr vom Tier wie in der Nahrungsaufnahme. Essen und Trinken macht ihn zum Kulturwesen, denn alles, was gestaltbar ist und gestaltet werden kann, ist Kultur. Diese und weitere Themen zum Wandel der Nahrungskultur werden in diesem Heft aufgegriffen.
Inhalt:
Vorwort
Hans-Jürgen Teuteberg
Der essende Mensch zwischen Natur und Kultur
Jutta Grüne
Staatliche Lebensmittelüberwachung in Deutschland
Peter Lesniczak
Ländliche Kost und städtische Küche
Sabine Merta
"Weg mit dem Fett"
Kirsten Schlegel-Matthies
"Liebe geht durch den Magen"
Heinrich Tape
Alkoholverbrauch in Deutschland
Gunther Hirschfelder
Der Mythos vom Elendstrinken
Jörg Vögele
Säuglingsernährung und Stillpropaganda
Brigitte Schmid
Küche und ethnische Identität
Ulrike Thoms
Essen in der Arbeitswelt
Ulrike Thoms
Krankenhauskost
Karl-Peter Ellerbrock
Die Lebensmittelindustrie als Vorreiter der modernen Marktwirtschaft
Peter Lummel
Berlins nimmersatter Riesenbauch
Eno Blankson Ikpe
"Essen wie die Zivilisierten"
Anbieter: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg